Warm ums Herz

„Mach dir keinen Kopf, ich nehm‘ sie dir ab“, sagt Silvio und nimmt mir die Leine aus der Hand. Ich hab spontan einen wichtigen Termin, wo mein kleine Hündin nicht mit kann. Jetzt hat sie einen schönen Nachmittag und ich hab ganz viel Dankbarkeit. Erleichterung fließt durch meine Venen. Mir wird ganz warm, vor allem ums Herz. Klar, es wäre toll für mein Ego, wenn ich meinen Alltag allein bewältigen und meine ganzen Verantwortungen immer tragen könnte. Aber wenn ich unerwartet Hilfe bekomme, wenn ich sie wirklich brauche, dann tut das meinem Herz soo gut. Dieses „alles immer alleine“ funktioniert nicht mehr für mich. Das ist ein kaltes Leben.

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm eine Hilfe geben, so etwas wie ein Gegenüber“ sagt Gott in meiner Bibel. Ohne andere Menschen, ohne Hilfe, ist es nicht GUT. Im Schöpfungsbericht der Bibel sehen viele so ein Mann-Frau Ding, aber ich sehe das universeller. Es ist gut, dass es so viele Menschen, Freunde und Nachbarn wie Silvio in meinem Leben gibt. Dass sie mir Gegenüber, und manchmal auch Hilfe sind. Da wird mir immer ganz warm ums Herz. Und das brauche ich, ganz besonders, wenn der Sommer vorbei ist und es so feucht-kalt Oktober ist. Und weil ich das universeller verstehe, guck ich heute, wem ich es ein bisschen wärmer ums Herz machen kann.