Wir haben gehört aus Matthäus 27 von dem Tag, an dem Jesus am Kreuz starb. Vielleicht sind Ihnen Bilder gekommen zu den Versen, dann haben Sie sich buchstäblich vor Augen geführt, was uns die Bibel von Jesu letzten Stunden erzählt.
Vielleicht waren diese Bilder sehr realistisch. Doch ich hoffe sehr, dass keiner von uns solch ein Geschehen schon einmal miterleben musste.
Ich hoffe sehr, dass Sie noch keinen Tag in ihrem Leben einer Hinrichtung beigewohnt haben, so wie die Frauen um Jesus von Ferne. Einer Hinrichtung, die nicht Recht ist, weil das Urteil falsch ist. Einer Hinrichtung, dessen Tötungsart Stunden dauert, man weiß nicht wie viele. Einer Hinrichtung bei der die Würde des Menschen auch im Kleinen missachtet wird. Man kann zuschauen, man kann spotten und quälen.
Ich hoffe sehr, dass Sie noch keinen Tag in ihrem Leben einer Hinrichtung beigewohnt haben, immer zwischen Hoffnung auf Lebensrettung und dem Wunsch, dass es doch bitte endlich bald vorbei ist.
Doch die Bilder, die uns durch das Gedenken der Kreuzigung Jesu kommen, sind realistisch. Wir können uns das gut vorstellen, leider. Wir wissen, dass das so möglich ist. Dass wir Menschen uns das antun können. Wir leben noch in der gleichen Welt wie vor 2000 Jahren in Jerusalem. Wir leben in einer Welt in der gerechte Menschen gemordet werden, in der Menschen wie wir andere Kinder Gottes qualvoll töten. Und das zerreißt uns, wenn wir es bedenken, von oben nach unten, wie den Vorhang im Tempel, wie die Felsen des Gebirges im Umland Jerusalems.
Das darf doch nicht sein! Das kann es doch nicht GEWESEN sein! Alle Hoffnung verloren auf eine Welt, in der Menschen einander Nächstenliebe zeigen!
Der Hauptmann und die Bewacher sagen genau das: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen! Sie erschrecken über das was geschehen ist und denken: Das ist es nun gewesen, jetzt ist er tot. Und wir haben das unsere dazu getan. Nichts ist gewonnen, kein Friede im Volk, sondern noch mehr Zerrissenheit.
Aber der Hauptmann und die anderen Militärs haben in einem Punkt so unrecht.
Jesus ist nicht der Sohn Gottes GEWESEN.
Er war nicht nur Gottes Sohn, er ist es noch.
Jesus bleibt Gottes Kind, auch nach seiner Kreuzigung, er bleibt Gottes Kind im Tod. Jesus ist Christus auch wenn er leidet und stirbt. Es ist nicht vorbei mit Jesus, weil er zu Tode gequält und gespottet wird. Das ist es nicht gewesen mit dem Reich Gottes und seiner Menschenliebe.
Denn wenn es einen gibt, der aus einer menschenverachtenen Hinrichtung neues Leben erwecken kann, dann unser Gott, dessen Kinder wir sind, im Leben und im Sterben. Wir hoffen auf ihn, durch den Tod hindurch.
Amen.