(If I liked rejection, I’d audition)
Jetzt steh ich also doch in der Reihe.
Wie im Sportunterricht.
und gleich wählen sie aus.
Wie beim Völkerball wird eingeteilt in 2 Teams.
Und als Vorletzter oder Letzte ausgewählt
heißt, man kann nix.
Jetzt steh ich an und warte
bis ich aufstehen darf und vorsingen.
Für dieses Musical.
Ich mag keine Musicals, glaube ich.
Ich mag nicht vor anderen singen, weiß ich.
Da geht es nicht nur um den richtigen Ton.
Da geht es um schön oder nicht.
Da geht es um mein Herz.
Wenn ich singe, habe ich das Gefühl, man kann mein Herz sehen.
Und zu meinem Herz soll niemand sagen – du bist nicht schön.
Niemals.
Aber das ist ihr Job.
Auswählen.
Zuerst wollte ich nicht,
habe nur meine amerikanische Gastschwester üben hören
– natürlich für die Hauptrolle im High-School-Musical.
Damals vor fast 20 Jahren.
Immer und immer wieder sang sie dieses Lied.
Ohrwurm, zumindest der Refrain.
Und dann war mir langweilig.
Was soll man schon tun,
nachmittags nach der Schule in einer US-Kleinstadt ohne Auto, ohne Freunde.
Also steh ich doch in der Reihe an zum vorsingen
und gleich wählen sie.
Schön oder nicht schön genug.
Hauptrolle oder Chor.
Und ich habe nicht geübt.
Mich grad erst entschieden.
Für das Musical, gegen die Langeweile.
Kann den Text nur vom Hören. Die Melodie nur halb.
Egal, die meisten stimmen eh nur kurz an,
2-3 Verse dann ist gut.
„Vielen Dank, das reicht schon.“
Die Melodie bis zur Hälfte muss reichen.
Der Ohrwurm wird mich tragen.
Ich singe einfach nur nach, das reicht schon.
Das habe ich unter Kontrolle, mein Herz auch.
Ich bin dran.
2-3 Verse dann ist gut.
Nein ist es nicht.
Kein „vielen Dank, das reicht schon.“
Ich soll weiter singen???!
Ich kann nur den Text, nicht die Melodie!
Ich improvisiere.
Ich singe, es singt aus mir heraus,
mit Herz fürchte ich, wie denn sonst, Kontrollverlust.
(I’m as restless as a willow in a windstorm,
I’m as jumpy as a puppet on a string.
I’d say that I had spring fever,
But I know it isn’t spring.
I’m starry-eyed and vaguely discontented
Like a nightingale without a song to sing.
Oh, why should I have spring fever
When it isn’t even spring?
I keep wishing I were somewhere else,
Walking down a strange new street.
Hearing words that I have never heard
From a man I’ve yet to meet.)
Alles still.
Sie klatschen.
Auserwählt.
Mein Herz gezeigt,
für schön befunden
geliebt.
So zieht nun an als die Auserwählten, als die Heiligen und Geliebten
herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld;
…
Über alles zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.
(Weiße Gewänder)
So zieht nun an.
Das weiße Kleid in der Kirche.
Etwas Neues beginnt.
Das weiße Kleid in der Kirche
Nicht vor dem Altar
Sondern am Taufstein,
das weiße Kleid
Rein und frisch.
Mit allen Wasser gewaschen.
In den Tod hinabgestiegen,
ersäuft alles Leid und Böse.
Am dritten Tage auferstanden.
Eingetaucht in Leib Christi,
Vater Sohn und Heiliger Geist,
angezogen das weiße Taufkleid.
Eingewickelt in das Band der Vollkommenheit,
der Liebe und ihren kleinen Schwestern:
Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.
Zieht es immer wieder an.
Das weiße Kleid.
Und wickelt es fest um euer Herz.
Und ertrage einer den anderen und vergebt euch untereinander,
wenn jemand Klage hat gegen den anderen, wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!
(Verstecken und Einkuscheln)
Du musst dich warm anziehen!
Da kriegst du nix geschenkt!
Panzer umschnallen oder Tarnkappe aufziehen,
manchmal weiß man, wie man sich zu wappnen hat.
Sich bloß nicht zeigen,
das Herz schützen.
Oder: Angriff ist die beste Verteidigung.
Manche Leute ballern hinter zugeknöpften Seelen mit Freundlichkeit nur so um sich.
Andere feuern unter dem Mantel der Demut auf die niederen Gefühle,
Machen es sich gemütlich unter dem Hut der Sanftmut,
verstecken sich hinter dem Schal der Geduld.
Das ist einfacher als wirklich hinzusehen.
Auf die Auserwählten, die Heiligen und Geliebten
und zu ertragen, denn es wird etwas geben zum klagen.
Deshalb nur mit herzlichem Erbarmen:
Freundlichkeit, Demut, Sanftmut und Geduld.
Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid, in „einem“ Leibe, regiere eure Herzen;
(Inneres und Äußeres)
Was ich mir anziehe,
wird meins.
Wird typisch ich.
Nicht jeden Tag, aber immer mehr.
Was ich tue,
wird typisch für mich.
Äußeres wird Inneres.
Inneres wird Äußeres
Herzhaut und 2. Haut
Auserwählt und berufen,
ganz und gar,
nicht nur übergezogen
Geheiligt, um zu heiligen,
gesegnet, um zu segnen
geliebt, um zu lieben,
zufrieden, um mit Frieden zu regieren
Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.
(Singen)
Reden ist silber,Schweigen ist Gold,
Singen ist Herz.
Singen aus vollem Herzen,
singen mitten ins Herz hinein!
In weißen Gewändern
wie die Gospelchöre in Taufkleidern.
Sein Herz zeigen,
die anderen auserwählen zu Geliebten.
Singen,
im Einklang oder mehrstimmig.
Mal in Klage, mal mit Dank,
mit Lehre oder Mahnung,
mit Worten Gottes und seines Volks.
Singen,
sich die Worte überziehen, ins Herz ziehen
laut und tief mit jedem Atemzug ein und aus und tiefer.
Singen, klingen, durchdringen, auch wenn es nur noch brummt,
singen schief oder schön in der Sprache der Liebe:
Und der Friede Christi regiere eure Herzen!